Sportklettern in Badami

23 Dez

Nach einer etwas längeren Sendepause komm ich jetzt endlich wieder dazu einen neuen Artikel zu schreiben.Eins ist klar: In der Zwischenzeit ist viel passiert.

Nachdem ich mitbekommen habe, dass es in ca.150 km Entfernung von Hampi ein Sportklettergebiet gibt war ich sofort Feuer und Flamme und trommelte binnen eines Tages eine nette Gruppe zusammen um dort hinzufahren.Direkt am nächsten Tag gings los. Wir waren zu acht.

Drei Finnen, ein Australier, drei Engländer und ich und die Gruppe war echt genial.Mit dem Bus fuhren wir ungefähr vier Stunden nach Badami. Dort teilten wir uns dann alle zusammen ein Zimmer.Das war nicht nur billig, sondern hatte auch noch eine Spaßgarantie. Haha. Badami ist ein kleiner Ort mitten in der Pampa. Touristen verschlägt es hier eigentlich nicht hin und so bekamen wir die folgende Woche mal ein ungetrübtes Bild von Indien. Was gleich mal auffiel waren der Müll auf der Straße und der Staub in der Luft. Außerdem gab es total viele Tiere in Badami, die sich hauptsächlich auf der Straße aufhielten.Dazu zählten die verschiedensten Variationen von Kühen, jede Menge Wildschweine, Affen die alles klauten (sogar mein Mittagessen am Fels) und die Dächer und Stromleitungen kaputt machten.

Dazwischen wuselten unzählige in weiße, dreckige Tücher gehüllte und Betelnuss kauende Inder.Alle waren irgendwie beladen oder fuhren Bananen,Gewürze,getrocknete Chillis exotische Früchte usw. rum. Dazwischen kackten Menschen auf die Straße und die Schweine sulten sich darin.Die Geruchsmischung hättet ihr mal riechen müssen.Haha. Nicht zu vergessen ist natürlich der Verkehr,der aus jede Menge Rikshas, Fahrrädern, bunten und hupenden Lastwägen und Ochsenkarren besteht.Gewusel,Gestank und einfach volle Lautstärke.Da tat es grad gut, dass wir meistens von morgens sieben bis mittags um drei am Fels zum klettern waren. Aber das war nicht weniger exotisch und chaotisch.Ihr hättet mal die Blicke sehen sollen als wir mit Seil und Kletterausrüstung durch die Hüttensiedlungen gelaufen sind. Außerdem hatte ich das Gefühl,dass die Leute hier noch nie Westler gesehen haben.Wir mussten tausende von Hände schütteln,wurden angefasst und begutachtet und mussten immer wieder unsere Namen sagen und erzählen wo wir herkommen.Als wir dann endlich am Fels waren dauerte es meistens nicht lang bis eine Schar Inder kamen und uns zuschauten und uns wieder versuchten auszufragen.

Die Kletterei ist der Hammer.Alles bester rot-schwarzer Sandstein mit super Griffen.Allerdings klauen die Locals immer wieder Haken um sie für den Metallpreis zu verkaufen und somit wurde so manche Route ein wenig Nervenkitzel zumal am Anfang nur der Finne Roope und ich vorstiegen. Wir hatten immer ein paar Haken in der Hosentasche die wir dann während dem klettern einfach von Hand draufschraubten.Wie sicher das ist sei mal dahin gestellt aber für die Psyche reicht es ja.Haha. Am beschissensten war es dann, wenn auch noch die Umlenker mit einem Hammer umgeschlagen waren oder gleich ganz weg geflext.Naja. Willkommen in Indien.Aber nichts desto trotz hatten wir eine prima entspannte Woche,waren jeden Tag klettern und haben das beste Essen gegessen, das wir je hatten.Abends flogen in Badami Fledermäuse rum die fast größer waren wie unsere Bussarde.Total abgefahren.Leider verging die Woche viel zu schnell und am Donnerstag ging es dann zurück. Am selben Tag bin ich dann noch mit Roope auf den Rishimuk Hill geklettert um den Sonnenuntergang anzuschauen.Und das war definitiv ein weiteres Highlight meiner Reise.

Nicht nur das der Aufstieg ernstzunehmende Kletterei war, sondern auch die Aussicht von da oben war der absolute Hammer. Die Landschaft sieht so surreal aus.Als die Sonne langsam unterging saßen wir auf dem höchsten Punkt rund um Hampi,die Steine waren noch heiß und wir zündeten ein Feuer an.Gerade als ich einen Freudenschrei in die Welt hinaus schickte viel Roope ein,dass heute sein 26. Geburtstag war.Perfekt. Der Abstieg im Dunkeln mit nur einer Stirnlampe war dann leider ein wenig stressig.haha.

Am nächsten Tag gings für mich weiter Richtung Bangalore. Eigentlich muss man nur den Fluss mit einem Boot überqueren und dann 14 km mit einer Riksha zum Bahnhof fahren.Aber Indien hatte mal wieder eine Überraschung parat. Als ich am Ufer stand um ein Boot zunehmen erzählten mir ein paar Inder,dass der Bootsfahrer verhaftet wurde da er sein Bakshish nicht bezahlt hatte: „No Boat“.Scheiße.Eine Lösung war schnell gefunden und so mussten wir mit einer Riksha einen 50 km langen Umweg fahren um die nächste Brücke zu erreichen. Zum Glück hatte ich wieder mal ein Zeitpuffer eingebaut,sodass ich den Nachtzug nach Bangalore noch erwischt hab.Den Tag in Bangalore verbrachte ich mit zwei Schweizern und somit verging die Zeit auch schnell.

Die nächsten zwei Tage werde ich in KTM wieder verbringen und am 26. 12. geht’s dann nach Laos wo ich mich dann endlich mit Conny treffe.

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Wunderschöner Sandstein

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Ein Teil des Sektors „temple area“.

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Ein Teil der Sandsteinwände von Badami.

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Ein Ortsteil Badamis.

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Deshalb schmecht das indische Essen so gut.

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Aufstieg zu Rishimuk Hill

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Der perfekte Platz für ein Feuer.

3 Antworten to “Sportklettern in Badami”

  1. Papa Dezember 23, 2012 um 5:47 pm #

    Servus,

    Zufälle gibt´s! Hoffentlich sind die 4 Tage „Städtereise“ nicht zu schlimm. Wie hoch ist denn der „Hill“. Die Gewürze vertreiben wohl auch den Dünnpfiff?!

    Papa

    • klettermaxi Dezember 24, 2012 um 3:32 am #

      Hi Papa,
      erstmal frohe Weihnachten.Der Hill ist ca. 100m hoch.Also nix besonderes.Aber halt ein Wenig tricky da hoch zu kommen.Feier schön und man sieht sich beim skypen.
      Gruß
      maxi

  2. Oma Opa Dezember 26, 2012 um 10:31 am #

    Namaste
    Nepal ade
    Gruss Oma Opa

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